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Ein
drehbarer Tubus am Newton

Der Beobachter am Newton steht oft vor dem Problem, daß der Okularauszug in die falsche Richtung weist. Hohe Leitern bei Nacht sind nicht mein Ding, ich versuche lieber bequem vor dem Okular zu sitzen, was die Beobachtungs- qualität enorm steigert. Das bedingt aber auch, daß man das Rohr entsprechend drehen kann.

drehbarer Tubus am N175Den ersten Ansatz dazu habe ich bei meinem damals als Dobson gebauten 175mm/f7-Newton ausprobiert. Dazu wurde das Fernrohr in einer kastenförmigen Wiege eingebaut und mit insgesamt 8 Rollen aus dem Baumarkt drehbar gelagert.
Heute trägt eine GP-DX den Newton, die Fernrohrwiege habe ich aber übernommen.
Die vorderen, am Tubus verschraubten RollenJe drei Rollen am oberen und unteren Ende der Rohrwiege ermöglichen die Rotation des Tubus (li.). 2 Rollen am Rohr angebracht laufen auf dem vorderen Teil der Rohrwiege und verhindern, dass das Rohr durchrutscht (re.).
Der Hauptnachteil ist, dass die Schwerpunktlage des Rohrs damit festgelegt ist - ein nachträgliches Ausbalancieren durch Verschieben z.B. bei schwerem Zusatzgerät am Okularauszug ist nicht mehr einfach möglich. Als Ausgleich sitzt an der Rohrwiege ein extra langer Schwalbenschwanz, mit dem die Rohrwiege axial verschoben werden kann.


 


Mit Einsatz des 12"-Newton stand ich wieder vor dem selben Problem, nur in deutlich größerem Maßstab - das Fernrohr wiegt über 20kg. Trotzdem ist die Lösung erheblich kleiner.

drehbarer Tubus am N305 Mit dem Newton mitgeliefert wurden stabile Rohrschellen, in denen sich der Tubus mit etwas Aufwand drehen läßt - die 6 axialen Rollen wie bei der alten Lösung sind überflüssig. Am Tubus kamen statt der großen und relativ unpräzisen Rollen drei kugelgelagerte Polyurethanrollen zum Einsatz - nur 20mm im Durchmesser, aber mit 50kg Tragkraft und zum Preis von wenigen Euro.
Die Rollen laufen auf der Außenseite der 'vorderen' Rohrschelle. Dazu muß die die beiden Teile der Rohrschelle verbindende Schraube versenkt werden, damit das Rohr ohne Hindernis gedreht werden kann. Der Aluminiumguß der Rohrschelle läßt sich auf der Ständerborhrmaschine problemlos '
aufsenken' und die Originalschraube wird gegen eine passende Senkkopfschraube ausgetauscht, deren Kopfoberfläche nun plan mit der Rohrschellenoberseite liegt..




EinzelteileDamit die Rollen den dünnen Stahltubus nicht verbiegen, werden die als 'Achsen' verwendeten M6-Inbusschrauben auf der Tubusaußenseite mit ihrer Zacken beraubten Einschlagmuttern (Teile Mitte und oben) und auf der Innenseite mit einem  Aluminiumwinkel (rechts) verschraubt.
Im Rückblick hätte man den Tubus innen mit einem Aluminiumprofil verstärken sollen. Zieht man die 
Klemmschrauben der Rohrschelle zu stark an, scheint sich die Justierung in den unterschiedlichen Rohrlagen leicht zu ändern. 



In der Praxis drehe ich beim Beobachten zuerst leicht die beiden Klemmschrauben der Rohrschelle auf, drehe das Rohr mit der Hand in die gewünschte Position und schraube wieder zu. Weil man am glatten Tubus gerade auch mit Handschuhen schnell abrutscht habe ich einen 'Anti-Rutschband' rund um den Tubus geklebt. Das Ganze ist nicht so leichtgängig, als das bei hoher Vergrößerung ein eingestelltes Objekt zwangsläufig im Bildfeld bleiben würde - ein wenig Mitdenken vor dem endgültigen Einstellen eines Objektes ist gefragt. Insgesamt ist diese Konstruktion aber eine ernorme Erleichterung und beim Beobachten
nicht mehr wegzudenken. Das trifft um so mehr auf die Beobachtung mit einem Binokular zu, die ohne drehbaren Tubus in manchen Rohrstellungen einfach unmöglich wäre.

   

                          

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