Lichtverschmutzung
Der Begriff
'Lichtverschmutzung' (engl. 'light pollution') wurde vor ca. 2
Jahrzehnten geprägt und
beschreibt die
Aufhellung
des Nachthimmels durch
unangepaßte
Außenbeleuchtungssysteme. Für uns Amateurastronomen bedeutet
Lichtverschmutzung eine oft extreme
Einschränkung unserer
Beobachtungsmöglichkeiten.
Die Aufhellung des Nachthimmels hat aber auch eine Reihe gewichtiger nicht-astronomischer Nachteile
zur Folge;
- ökonomische:
- ca. 30
bis 50 % des Energieverbrauchs der deutschen Kommunen
wird durch falsche Außenbeleuchtung vergeudet (NABU 2010)
- ökologische:
- Belastung
der Atmosphäre durch das CO2 der unnötig
verbrauchten Energie (Klimawandel!)
- millionenfacher
Tod von Zugvögeln und Nachtinsekten
- Störung
von nachtaktiven Tieren
- sicherheitstechnische:
- Gefährdung des Straßenverkehrs durch Blendung aus nicht abgeschirmten Straßenlaternen
- erhöhte Kriminalität in grell ausgeleuchteten Außenbereichen
- gesundheitliche:
- laut
Weltgesundheitsorganisation der UN (WHO) ist Lichtverschmutzung
ein Krebsrisiko
Eine der Hauptquellen der Lichtverschmutzung ist die fehlerhafte
kommunale Aussenbeleuchtung durch:
- fehlende
oder
unzureichende Abschirmung von Straßenlampen oder Gebäudebeleuchtung
- zu hohe
Beleuchtungsstärken oder zu enge Abstände von Straßenlampen
- fehlende
Nachreduktion oder Nachtabschaltung
Unter Umständen
tragen die Energieversorger eine Mitschuld, da sie idR für
technische Umsetzung und Versorgungsverträge zuständig sind und deren
Interesse nicht unbedingt auf Energiesparen ausgelegt ist.
Auch private Haushalte tragen einen Anteil durch unangepaßte
Aussenbeleuchtung durch:
- fehlende
Abschirmung von Lampen (z.B. Kugelleuchten)
- falsche
Ausrichtung (Beleuchtung von unten nach oben)
- fehlerhafte
Einstellung von Bewegungsmeldern (Auslösung durch
Bewegungen weit
außerhalb des Beleuchtungsbereiches, zu lange Leuchtzeiten, falsche
Ausrichtung der
Leuchtkörper)
- übertriebene
Ausleuchtung von Garten und Hauswänden zu rein dekorativen Zwecken
Gegenmaßnahmen vor Ort können z.B. sein:
Abschalten einzelner Lampen durch Antrag bei Bürgermeister oder
Stadtverwaltung
Abdecken
einzelner Lampen
politische Arbeit in kommunalen Gremien
Lichtverschmutzung
kann nur durch überregionale, politische Arbeit wirksam begrenzt
werden. Die
Fachgruppe
'Dark Sky'
der VdS bietet
Informationen und Erfahrungen im Kampf gegen Lichtverschmutzung. Die 'International
Dark Sky Association' (IDA) ist auf
internationaler, vor allem nordamerikanischer, Ebene aktiv.
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